Eine Karrenbüchse ist eine vom 18. bis zum 19. Jahrhundert gebräuchliche historische Jagdwaffe.
Es handelt sich um eine Büchse oder Hakenbüchse mit überlangem Lauf, die schon aus Gewichtsgründen nur auf einem Wagen (Karren) mitgeführt und dort aufgestützt wurde. Dieser wurde beispielsweise als Heuwagen getarnt und ermöglichte es, die bis über drei Meter langen Waffen vor den zu bejagenden Beutetieren wie Kranichen, Gänsen, Trappen oder Reihern zu verbergen. Meist wurden mehrere Karrenbüchsen mitgeführt, um eine schnelle Schussfolge zu gewährleisten. Auch mehrläufige Büchsen, die mit einem Schloss abgefeuert wurden, waren möglich. Der lange Lauf sollte die Treffsicherheit bei hoher Schussweite steigern.
Hinsichtlich des langen Laufs und des Einsatzzwecks der Jagd erinnert die Waffe auch an die Punt Gun, bei der es sich allerdings um eine Schrotflinte handelt.
Karrenbüchsen kamen auch als Kriegswaffen zum Einsatz. So wurde eine solche Waffe auch als „König Carl’s Karrenbüchse“ bekannt, die nach dem schwedischen König Karl benannt war, weil dieser ihre Fertigung 1869 mit detaillierten Angaben vorgeschlagen hatte.
Die Karrenbüchse wurde mit Verbesserung kurzläufiger Waffen im 19. Jahrhundert überflüssig.
Die Beschreibung einer Karren-Büchse als Jagdwaffe aus dem Jahr 1731 gibt folgendes an:
Literatur
- Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart. Band 2. Leipzig 1796, S. 1505 (zeno.org Digitalisat).
- Pierer’s Universal-Lexikon. Band 9. Altenburg 1860, S. 337–338 (zeno.org Digitalisat).
- Johann Georg Krünitz: Oeconomische Encyclopädie. Berlin 1775 (zeno.org Digitalisat).
- Christoph Otto, Johann Friedrich Stahl: Onomatologia Forestalis-Piscatorio-Venatoria oder vollständiges Forst- Fisch- und Jagd-Lexicon. Zweiter Teil, 1773, S. 475.
Einzelnachweise




