Im deutschen Sprachraum entstanden Anfang des 20. Jahrhunderts diverse FKK-Zeitschriften.Dem Inhalt nach sollten sie der Förderung der Freikörperkultur dienen, die insbesondere auch die Volksgesundheit in den Vordergrund stellte, etwa durch den bewussten Verzicht auf Alkohol, Tabakprodukte und Fleisch. Vielerorts dürften allerdings insbesondere die enthaltenen, für damalige Verhältnisse qualitativ hochstehenden, freizügigen Bilder den Verkauf angekurbelt haben. In vielen der Publikationen konnte man dann auch drei Schichten erkennen: Redaktionelle Texte, die sich inhaltlich mit der Freikörperkultur und ihrer ursprünglichen Lehre auseinandersetzten (Freiheit, gesunde Ernährung, Verzicht auf Genussmittel wie Tabak oder Alkohol), die Aktbilder, sowie die Kleinanzeigen – wobei Kontaktanzeigen wohl der treffendere Ausdruck wäre.
Teilweise war bei diesen Zeitschriften das naturistische Ideal der Freikörperkultur nur ein Vorwand, um erotische Nacktphotographien insbesondere von Frauen oder Kindern zu präsentieren. 1996 wurden deswegen Ausgaben von Jung und frei und Sonnenfreunde von der Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz als jugendgefährdend indiziert.
Listen
Vor dem 2. Weltkrieg
- Der Robert-Laurer-Verlag, weltweit größter FKK-Verlag, Egestorf druckte und vertrieb ab 1926 bis vermutlich 1933 diverse Lektüre, unter anderem:
- Die Freude – Monatshefte für freie Lebensgestaltung
- Lachendes Leben – Zeitschrift für gesunde Weltanschauung; monatliche Illustrierte, deutschlandweit rund 42.000 Exemplare pro Ausgabe
- Licht-Land – Blätter für Körperkultur und Lebensform; zweiwöchentliches Blatt
- Tempo – Magazin für Fortschritt und Kultur
- Ideale Körperschönheit – Eine Sammlung ausgewählter künstlerischer Naturaufnahmen
- Das Lichtschulheim Lüneburger Land gab das Heft Soma ab 1929 heraus
- Die Schönheit – Monatsschrift für Kunst und Leben von Karl Vanselow, 1902/1903 bis 1931/1932
Von den Nationalsozialisten instrumentiert
Nach der Machtübernahme versuchten die Nationalsozialisten zunächst, die Freikörperkultur zu unterbinden: „Eine der größten Gefahren für die deutsche Kultur und Sittlichkeit ist die sogenannte Nacktkulturbewegung“ stand in einem Runderlass für die preussischen Polizeibehörden. Es wurde jetzt nur noch ein Magazin herausgegeben, das mehrmals den Namen wechselte:
- Deutsche Freikörperkultur – Zeitschrift für Rassenpflege, naturgemäße Lebensweise und Leibesübungen – Offizielles Organ des Kampfringes für völkische Freikörperkultur, Verlag Emil Wernitz, Berlin, 1933–1934, Nationalsozialistisches Propagandablatt unter dem Deckmantel der Freikörperkultur
- Gesetz und Freiheit (1934–1936)
- Deutsche Leibeszucht (1937–1943)
Erstaunldicherweise wurde dann im Jahr 1942 eine „Polizeiverordnung zur Regelung des Badewesens“ von Wilhelm Frick erlassen, die das Nacktbaden explizit erlaubte, sofern es an Orten, die nicht allgemein einsehbar waren, praktiziert wurde. Sogar das gemischtgeschlechtliche Baden wurde ausdrücklich erlaubt. Das Dekret wurde zur Grundlage des FKK-Wesens in Westdeutschland auch nach dem Krieg. Im Osten gab es zwar keine FKK-Hefte und auch keine entsprechenden Vereine, die entsprechende Praxis wurde aber sehr weitgehend toleriert.
Nach dem 2. Weltkrieg
Die folgende Liste enthält die bekannten deutschsprachigen FKK-Zeitschriften, die nach dem Zweiten Weltkrieg (wieder) erschienen. Die meisten davon wurden vor Ende des 20. Jahrhunderts eingestellt.
Anmerkungen
Weblinks
Literatur
- Ernst Horst: Die Nackten & die Tobenden. 1. Auflage. Karl Blessing Verlag, München 2013, ISBN 978-3-89667-478-4.



