Die Österreichische Staatsmeisterschaft Dreiband auch Österreichische Dreiband-Meisterschaft (ÖDM) genannt, ist eine nationale Turnierserie in der Karambolagedisziplin Dreiband. Die Sieger werden daher auch „Staatsmeister“ genannt.

Geschichte

Die Meisterschaft wird seit 1932, mit Ausnahme des Krieges, jährlich vom österreichischen Billard-Dachverband Billard Sportverband Österreich (BSVÖ) ausgerichtet, nur ein Jahr nach dessen Gründung. Während der Kriegsjahre wurden zwar zwei sogenannte „Gau-Meisterschaften“ in der „Ostmark“ veranstaltet, jedoch konnten diese aufgrund der Modalitäten und Teilnahmebedingungen nicht als Österreichische Meisterschaft bezeichnet werden. Ebenso wie im regelmäßigen Ausrichtungsturnus war der Verband stabil in den Spielmodi.

Vor der Gründung des BSVÖ organisierten die Österreichischen Vereine, die damals noch im Deutschen Amateur Billard Bund organisiert waren und den Bezirk X bildeten, 1929/30 eine Meisterschaft, die man als Vorläufer der Österreichischen Staatsmeisterschaft ansehen kann.

Traditionell wird die ÖDM zum Jahresbeginn (1. Quartal) ausgetragen, einige Ausnahmen zogen das Turnier zum vorigen Jahresende (1963, 1971–1974, 1976, 1982) oder über den Jahreswechsel (1950/51). 1975, 1993, 1998, 2006 wurde keine Meisterschaft ausgetragen.

Johann Scherz war der über einen Zeitraum von 30 Jahren (1950er bis 1980er Jahre) alles überragende Spieler, der mit 28 Goldmedaillen in dieser Disziplin uneinholbar bleiben wird. 1973 fand erstmals seit 1953 eine ÖDM ohne ihn statt und die Goldmedaille ging an Wolfgang Anreitter. 1996 spielte er mit 64 Jahren seine letzte ÖDM und beendete seine aktive Laufbahn mit einer Silbermedaille, er hatte im Finale gegen Franz Stenzel in der Verlängerung mit 5:1 verloren. Insgesamt gewann er 35 Medaillen bei dieser Staatsmeisterschaft.

Spielmodi

Von 1932 bis 2002 wurde im Partiemodus auf 50 bzw. 60 Punkte (seit 1959) gespielt, teilweise wurden die Partien der Spielstärke der Teilnehmer angepasst. Schwächere Spieler hatten nach wie vor das Spielziel 50 Punkte (beginnend 1960). Der internationale Tendenz folgend gab es Anpassungen, so spielte man von 1988 bis 1990 und 1995 im Satzsystem auf drei Gewinnsätze zu je 15 Punkten, bevor man dann 2002 ganz auf das Satzsystem setzte. Bis 1973 waren die Teilnahmerzahlen so niedrig, dass nur im Round-Robin-Modus (RRM) gespielt wurde. 1974 wurden erstmals 12 Spieler zugelassen, so dass dann in zwei Gruppen gespielt wurde, die Endrunde mit sechs Spielern RRM. Seit 1988 wird nach der Gruppe im K.-o.-System mit Viertelfinal, Halbfinale, Finale und kleinem Finale (Spiel um Platz 3) gespielt. 2013 kam der BSVÖ dem internationalen Trend nach und stellte, ebenso wie der Dreiband-Weltcup, weg vom Satzsystem, auf die Matchdistanz von 40 Punkten um.

Betrug das Teilnehmerfeld anfänglich meist überschaubare 4–6 Teilnehmer ging man 1988 zu 16 Spielern über, 1991 waren es 32 Teilnehmer, bis 2001 schwankte die Anzahl zwischen 10 und 27 Spielern. Seit 2002 liegt das Teilnehmerfeld stabil bei 16 Spielern.

Seit Ende 2004 wird der 3. Platz nicht mehr ausgespielt und es werden zwei Bronzemedaillen vergeben.

Rekorde

Franz Engl spielte 1953 erstmals eine Höchstserie (HS) von 10, er war es auch, der 1948 mit 1,020 erstmals die „magische“ Grenze von 1,000 im Einzeldurchschnitt (ED) durchbrach. Erst 1971 durchbrach Johann Scherz mit 2,068 die Grenze von 2, die dann erst 2007 von Gerhard Kostistansky auf 2,500 verbessert wurde. Scherz spielte 1959 mit 1,079 erstmals einen Generaldurchschnitt (GD) über 1, fast das doppelte vom Zweitplatzierten Engl mit 0,597. Bis 1980 blieb er der einzige Spieler mit einem GD von 1 , Dann erst schaffte es Wolfgang Anreitter mit 1,005 in diese Liga. Scherz erhöhte die HS 1959 auf 12, 1969 dann auf 14, diese wurde eingestellt von Wolfgang Anreitter 1992 und Kostistansky 2002. Erst Andreas Efler konnte den fast 50 Jahre alten Rekord von Johann Scherz 2018 mit 17 Punkten brechen. Das war neuer ÖDM- und österreichischer Rekord.

Turnierstatistik

*1: Angaben nicht gesichert!
*2: Otto Hitzinger trat nicht an.
*3: Christoph Pilss konnte krankheitsbedingt nicht antreten.
*4: 40 Punkte oder 50 Aufnahmen.
Quellen:1929–2008:

Siegerbilanz (Ewigenliste)

Aufgeführt sind nur Spieler mit mindestens 1 Goldmedaille oder mindestens 10 insgesamt. Gezählt werden nicht die Vor- und Gau-Meisterschaften.

Weblinks

  • Billard Sportverband Österreich - Archiv

Einzelnachweise


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