Gattenhofen ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Steinsfeld im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern). Die Gemarkung Gattenhofen hat eine Fläche von 9,517 km². Sie ist in 892 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 10.669,39 m² haben. In ihr liegt neben dem namensgebenden Ort der Gemeindeteil Chausseehaus.

Geographie

Das Kirchdorf liegt auf einer Ebene von Feldern umgeben. Im Ort entspringt der Meergraben, ein rechter Zufluss des Steinbachs, der wiederum ein rechter Zufluss der Tauber ist. Die Kreisstraße AN 8 führt nach Adelshofen zur Staatsstraße 2416 (2,5 km nordwestlich) bzw. zur Staatsstraße 2419 (0,9 km südöstlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Steinsfeld ebenfalls zur St 2419 (1 km östlich) und nach Bettwar zur Staatsstraße 2268 (3,5 km westlich).

Geschichte

In Gattenhofen gab es vermutlich seit dem 10. Jahrhundert eine eigene Kirche, die am 17. Mai 1333 zur eigenständigen Pfarrei erhoben wurde. Die Kirchengemeinde umfasst derzeit etwa 250 Gemeindemitglieder, 1745 waren es noch 406 und 1776 398.

Unter Führung des französischen Generals Ezéchiel de Mélac sollen im November 1688 französische Mordbrenner 69 Häuser angezündet und erheblichen Schaden angerichtet haben. 1799 gab es in dem Pfarrdorf 46 Haushalte.

Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde der Steuerdistrikt Gattenhofen gebildet, zu dem Ellwingshofen gehörte. Wenig später wurde die Ruralgemeinde Gattenhofen gebildet, zu der das Chausseehaus gehörte. Sie unterstand in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Rothenburg. Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 9,537 km². Am 1. April 1971 wurde die Gemeinde Bettwar mit der Possenmühle eingegliedert. Im Zuge der Gebietsreform wurde diese am 1. Mai 1978 nach Steinsfeld eingemeindet.

Einwohnerentwicklung

Religion

Der Ort ist Sitz der Pfarrei St. Michael und seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Johannis (Rothenburg ob der Tauber) gepfarrt.

Baudenkmäler

  • Evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Michael: Chorturmkirche, Bauteile des 10. Jahrhunderts, Ausbauten (einschiffiger Saal) 13./14. Jahrhundert; mit Ausstattung; Friedhof, mittelalterliche Wehrmauer, mit Grabsteinen. Der Altar aus dem Jahre 1681 zeigt die Anbetung der Hirten. Die Kanzel von 1756 besteht aus einem rocaillebesetzten Sockel.
  • Haus Nr. 29: Pfarrhaus, eingeschossiger Halbwalmdachbau, hohes Kellergeschoss, Zwerchhaus, 1777.
  • Haus Nr. 30: Ehemaliges Schulhaus, zweigeschossiger Verputzbau mit Halbwalmdach, 1827, Umbau 1907, Stall- und Scheunenanbau, bezeichnet 1839; Brunnentrog, bezeichnet 1770.
  • Haus Nr. 26: Eingeschossiges Fachwerkwohnstallhaus, 1. Hälfte 19. Jahrhundert.
  • Haus Nr. 49: Bauernhof, eingeschossiges Wohnstallhaus mit verputztem Fachwerkgiebel, 18./19. Jahrhundert.
  • Ehemalige Zehntscheune, Massivbau mit Krüppelwalmdach, spätes 18. Jahrhundert.
  • Bildstock am Ortsrand Richtung Bettwar, spätmittelalterlich, Stein.
  • Bildstock nahe Haus Nr. 67, spätmittelalterlich.
  • Röhrbrunnen, längsrechteckiges Becken, Muschelkalk, 1767, Röhrschaft 1760.
  • Steinkreuz im Ruhbachtal, mittelalterlich, Muschelkalk.

Bodendenkmäler

In der Gemarkung Gattenhofen gibt es 16 Bodendenkmäler, darunter:

  • Burgstall Gattenhofen über dem Steinbachtal: Fundamente eines Turmes aus Brockenquadern, wohl mittelalterlich.

Literatur

  • Johann Kaspar Bundschuh: Gattenhoffen. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 279–280 (Digitalisat). 
  • Georg Paul Hönn: Gattenhofen. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 481 (Digitalisat). 
  • Hans Karlmann Ramisch: Landkreis Rothenburg ob der Tauber (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 25). Deutscher Kunstverlag, München 1967, DNB 457879254, S. 35–38. 
  • Pleikard Joseph Stumpf: Gattenhofen. In: Bayern. Ein geographisch-statistisch-historisches Handbuch des Königreiches. Zweiter Theil. München 1853, OCLC 643829991, S. 755 (Digitalisat). 

Weblinks

  • Gattenhofen. In: steinsfeld.de. Abgerufen am 27. Juni 2023. 
  • Gattenhofen in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 24. November 2021.
  • Gattenhofen in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 19. September 2019.
  • Gattenhofen im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie

Fußnoten


Gremien

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